Datensicherung

Aus Datenschutz
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Das Sichern von Daten

Die Sicherung von Daten bedeutet nichts anderes als das Kopieren der Daten. Der Datenbestand auf einem Server wird zu festgelegten Zeitpunkten komplett an einen anderen Ort kopiert.

Das bietet den Vorteil, dass Fehler, unberechtigte Zugriffe oder mutwillige Zerstörungen keinen Schaden an der Datensicherung anrichten können. Voraussetzung ist natürlich, dass der gesicherte Datenbestand außerhalb der Reichweite des Servers und natürlich auch sonst sicher vor Beschädigungen (Wasser, Feuer, Mechanik) gelagert wird.

Nachteil ist die fehlende Aktualität des gesicherten Datenbestands. Zur Nutzung muss er erst zeitaufwändig zurück auf den Server kopiert werden, was bei großen Datenbeständen durchaus Stunden oder gar Tage dauern kann. Weiterhin werden die Daten auf dem Server natürlich durch die tägliche Verarbeitung verändert und sind daher natürlich nicht auf dem gleichen Stand wie der gesicherte Datenbestand. Man sichert also immer nur die Gegenwart, rekonstruiert aber immer die Vergangenheit.

Medien für die Datensicherung

Die ersten Datensicherungen fanden immer auf denselben Medien statt wie die, die der Computer ohnenhin nutzte. Das waren früher (Ton-)Bänder, später Disketten oder eine Zeit lang auch CD-ROMs. Erst später gab es spezialisierte Datensicherungsmedien, die zwar eine hohe Zugriffszeit notwendig machten, aber sehr große Kapazitäten boten. So genannte Cartridges konnten gleich mehrere Datenbestände auf ein Medium aufnehmen, der Zugriff darauf dauerte allerdings bisweilen mehrere Minuten.

Mit dem Preisverfall der Festplatten (und dem Aufkommen der sehr viel schnelleren SSDs) ließ man mehrere Festplatten nebeneinander laufen. Der Arbeitsdatenbestand wurde dann bei jeder Änderung gleich kopiert und stand Sekunden später als Sicherung zur Verfügung. Damit war der Datensicherungsbestand allerdings wieder im Serverzugriff und damit der Gefahr der Zerstörung ausgesetzt. Dem wirkte man entgegen, in dem man die Sicherungsplatten immer nur eine Zeit lang an den Server angeschlossen ließ, sie dann austauschte und eine neue Platte anschloss.

Den Datensicherungsbestand konnte man dann wie gewohnt wasser-, feuer- und zerstörungssicher wegschließen. Im Falle des Datenverlustes auch der aktuellen Sicherungsplatte wurde die letzte Sicherung dann aus dem Panzerschrank geholt und einfach angeschlossen. Der Spagat zwischen aktuellem Datenbestand und sicherer Rücksicherung funktionierte dabei nicht immer gut.

Strategien

Die ersten Sicherungen waren immer vollständige Kopien des Datenbestandes (Vollsicherung). Da das mit steigendem Datenaufkommen immer länger dauerte, kamen Programme auf, die nur die Änderungen zum vorherigen Bestand kopierten (Differenzsicherung). Das hatte zwar den Vorteil, dass Datensicherungsprozesse nun sehr kurz waren, zur Rücksicherung benötigte man allerdings immer mehrere Datenbestände, da jeder einzelne Sicherungsbestand natürlich nur die jeweiligen Differenzen enthielt.

Längere Zeit eingespielt hat sich ein Prinzip mit mehreren Bändern pro Datenbestand. Der erste enthielt eine Vollsicherung und wurde z. B. wöchentlich durchgeführt. Der zweite Bestand enthielt dann nur die geänderten Dateien zur Vollsicherung und konnte täglich ablaufen. Der Datenbestand einer Woche befand sich dann auf einem Band pro Werktag, also in aller Regel fünf Bändern.

Die Aufbewahrung dauerte drei Zeiteinheiten, hier also drei Wochen. Der Urbestand aus Woche 1 wurde dann gelegentlich "Großvater" benannt. Der Bestand auf Woche 2 dann logischerweise "Vater" und der Bestand der aktuellen Woche entsprechend "Sohn" (das geht natürlich auch in weiblicher Form und wird hier nur aus historischen Gründen so erklärt).

Aktuelle Datensicherungen besteht inzwischen aus Kopien in die "Cloud". Damit bezeichnet man einen sehr großen Verbund von Servern, die in einem weiter entfernten Rechenzentrum stehen und von Profis gewartet werden. Solche Clouds sind auch für Privatleute zu empfehlen, da die Sicherungsprogramme inzwischen sehr ausgereift sind.

"Clouds" sind als "Google Drive", "Skydrive" oder "Amazon Web Service" bekannt. Dass die Daten immer in Europa gespeichert und nur durch den Kunden betrachtet werden, davon kann man leider nicht ausgehen. Daher ist der Einsatz einer Cloud - gerade außerhalb Europas - datenschutzrechtlich immer etwas problematisch. Cloud-Betreiber sind Auftragsverarbeiter.